Da der Hort seinen Ausflug zu Holiday on Ice für den 27.2.2019 geplant und ich somit kinderfrei hatte, konnte ich am späten Nachmittag an der Rosenthaler Ortsteilkonferenz „mitdenken – mitteilen – mitmachen“ teilnehmen. Ich war, als Rosenthalerin und als Vorsitzende unseres Fördervereins, schlicht neugierig, was das Büro für Bürgerbeteiligung geplant hatte. Und mit Dieter Bonitz, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Dorf Rosenthal e.V., war mein Vor-Vorgänger Mitveranstalter dieser Konferenz.

Enger hätte man die Stühle in der Vereinsgaststätte Einigkeit e.V., welche Gastgeberin war, nicht stellen können und dennoch fanden nicht alle Teilnehmenden einen Sitzplatz. Ein Zeichen dafür, dass die Rosenthaler mitmachen wollen, irgendwie. Der Saal wurde kurz nach Beginn quasi wegen Überfüllung geschlossen und weitere Gäste höflich darauf hingewiesen, dass das Limit erreicht sei. Lustig war, dass Dr. Torsten Kühne, unser Schul-Stadtrat, leider aufgrund eines vorherigen Termins nicht pünktlich war und von „der Tür“ nicht hineingelassen werden wollte. Ich erlebte, wie er (höflich, stark erkältet und still in sich hineinlachend erscheinend) versuchte deutlich zu machen, dass er wohl erwartet werde. Meine Fördervereinskollegin der Weißen Schule und ich begrüßten ihn mit „Hallo Herr Dr. Kühne!“ – und „die Tür“ ergab sich.

Bezirksbürgermeister Sören Benn begrüßte die Teilnehmer.

Nach der angenehm kurz gehaltenen Einführungs- und Begrüßungsrunde hatten wir die Gelegenheit, zu unterschiedlichen Themen an vier Stationen (Pinnwänden) zu diskutieren. Methodisch waren die vier Pinnwände (Arbeit & Wirtschaft, Bildung & Familie, Soziales & Kultur und Öffentlicher Raum & Wohnen) so angelegt, dass alle Teilnehmenden miteinander ins Gespräch kommen sollten. Jede Idee, jeder Wunsch, jede Frage sollte auf Moderationskarten geschrieben und angepinnt werden.

An der Themenpinnwand „Bildung und Familie“ schieden sich die Geister hinsichtlich der Frage, ob die Gemeinschaftsschule abgeschafft oder ausgebaut werden soll. Die Sorge, dass die Schulbedarfsplanung den tatsächlich zu beschulenden Kindern zu sehr hinterher hinke, wurde deutlich. Auch die Verkehrssituation vor Schulen wurde debattiert. Insbesondere die Schulwegesicherheit wurde von den BesucherInnen an dieser Pinnwand beanstandet. Wie der Bezirk an unserer Schule die Sicherheit konkret durch „richtige“ Fahrradwege, mehr Kontrollen oder durch Sensibilisierung der AutofahrerInnen erreichen könne, waren Fragen der RosenthalerInnen.

Mit der Idee, auf die Schulen und bezirklichen Kitas Photovoltaik-Anlagen zu setzen, wurde ein Hinweis an die Pinnwand gepinnt, auf die ich bei dem Themenkomplex „Bildung“ nicht gekommen wäre. Aber so zeigte sich, dass es bei dieser offenen Methode möglich ist, ganz neue Ideen zu generieren. Und ähnliche Punkte fanden so an unterschiedlichen Pinnwänden Platz. Beispiel Landhaus: an der Pinnwand „Bildung“ wurde die Bezirks-Finanzierung des Landhauses sehr begrüßt und die Hoffnung geäußert, dass durch das Jugendförderungsgesetz eine weitergehende Finanzierung dieser (auch für unsere Schule) so wichtigen Einrichtung gesichert werden kann. Aber auch an der Pinnwand „Soziales und Kultur“ wurde sich gewünscht, dass eine Einrichtung wie das Landhaus in den Fokus des Bezirks rückt. Diskutiert wurde dort u.a. die Frage, ob die Wilhemsruher Bibliothek dort nicht irgendwie angedockt werden kann. Denn die Bibliothek muss Mitte 2020 aus ihren angestammten Räumlichkeiten ausziehen. Hier ist unsere Lesende Schule sicherlich auch für eine Unterstützung!

Der Vereinsvorsitzende, Dr. Dieter Bonitz, steuerte den Verlauf der Veranstaltung.

In der Abschlussrunde wurden alle Pinnwände vorgestellt und durch den Bezirksbürgermeister und die StadträtInnen kommentiert. Aber da musste ich dann doch mal nach Hause gehen, denn Holiday on Ice war längst aus und meine Tochter kam nach Hause – übrigens sehr glücklich und andächtig „Toll!“ auf die Wie-war-es-denn-Frage sagend.

Lara Meinunger